243-20002A Vernissage Singen "Fotografie als Prozess des Sehens". Eine Fotoausstellung von Jürgen Ritter

Im Zentrum der fotografischen Werke von Jürgen Ritter steht die Schwarz-Weiß-Fotografie. Der besondere Reiz liegt dabei in der damit verbundenen Reduktion und der sich daraus ergebenden grafischen Wirkung der Bilder. Jedoch betrachtet der Fotograf diesen Ansatz nicht dogmatisch, sondern vielmehr als künstlerisch spannend. Immer wieder entdeckt er reizvolle Farbmotive, die als Schwarz-Weiß-Fotografie an Aussagekraft verlieren würden, insbesondere hinsichtlich der atmosphärischen Bildwirkung.

Beim Fotografieren folgt Jürgen Ritter dem bekannten Grundsatz, der Picasso zugeschrieben wird: „Ich suche nicht – ich finde“ – oder, übertragen auf die Fotografie: "Ich suche nicht, ich sehe!" Begleitet von seiner Kamera "sucht" er nicht primär das spezielle Motiv, sondern hält fest, was er an Spannendem entdeckt. Häufig sind dies Kleinigkeiten, Nebensächlichkeiten oder ungewöhnliche Blickwinkel. Daraus entstehen Motivserien wie zum Beispiel „Spiegelungen“ (seit 2018), „Wasser“ (seit 2019), „Das Grafische in der Fotografie“ (seit 2022) oder „Mensch und Umwelt“ (seit 2023). Entscheidend ist dabei der „(fotografische) Blick“. Das Erblicken und Erkennen eines Motivs. Durch die Begegnung mit den Werken wird auch dem Betrachter die Möglichkeit gegeben, Interesse an der Entwicklung eines eigenen fotografischen Blicks zu entwickeln.

Jürgen Ritter, 1954 in Konstanz geboren, absolvierte sein Abitur am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium mit dem Schwerpunktfach 'Bildende Kunst'. Nach einem Studium der Kunsterziehung an der PH Weingarten vertiefte er seine fotografischen Kenntnisse und studierte Diplompädagogik mit Schwerpunkt Didaktik an der Universität Tübingen. Bis 1990 lehrte er als Bildende-Kunst-Lehrbeauftragter am Seminar Albstadt. Engagiert im Fortbildungsbereich, war er Mitglied der AKK beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. Ritter wirkte zudem als Ausbilder für Musik-Kunst-Gestalten beim Landesinstitut für Schulkunst, Schulmusik und Schulsport. Sein künstlerisches Schaffen umfasst eigene Ausstellungen, Gruppenausstellungen und Beteiligungen an Buchprojekten und sein Einfluss auf Kunst und Bildung bleibt bis heute spürbar.

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