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251-10409 Uffa Jensen: Vom Antijudaismus zum Antisemitismus. Die Geschichte der Bilder gegen Juden

Beginn Mi., 15.01.2025 , 19:30 - 21:00 Uhr  
Kursgebühr 0,00 €
Dauer 1 Termin
Kursleitung Uffa Jensen
Status Plätze frei

Kursinfo:

Ringvorlesung der Universität Konstanz in Kooperation mit der vhs Landkreis Konstanz und der DIG Bodensee-Region, GCJZ Konstanz e.V.


Bilder gegen Juden stellen eine Konstante vom mittelalterlichem Antijudaismus bis in den modernen Antisemitismus hinein dar. Der Vortrag wird anhand verschiedener visueller Quellen (Gemälde, Postkarten, Karikaturen, Poster etc.) die Frage aufwerfen, wie man solche ‚Hassbilder‘ verstehen muss. Dabei geht es auch um die Frage nach dem Visuellen: Haben solche Bilder eine andere Geschichte als die textliche Überlieferung, wie sie für die Antisemitismusforschung lange im Zentrum der Aufmerksamkeit stand? Letztlich muss auch nach der Persistenz über Jahrhunderte gefragt werden: Welche Brüche und welche Kontinuitäten lassen sich in dieser visuellen Geschichte beschreiben?


Uffa Jensen ist Professor und stellv. Leiter am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin.


Über die Vorlesungsreihe:
Der Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 hat die Welt erschüttert; der Gaza-Krieg hat sie ge­spalten. Kompromisslos stehen sich Gegner und Be­für­worter des Krieges aus den unter­schied­lichsten politischen Lagern gegenüber. Es wird auf beiden Seiten polarisiert und polemisiert und zunehmend tritt phy­sische Gewalt an die Stelle von Argumenten. Unter die Kritik am militä­rischen Vor­gehen Is­raels mischen sich anti­semitische Parolen und/oder das Existenz­recht Israels wird in Frage gestellt.  Um­gekehrt wird aber auch der Kritik am Vor­gehen Israels oft allzu leichtfertig An­ti­se­mitis­mus und Antizio­nis­mus unterstellt. Beide Verzerrungen erschweren dringend not­wendige Ge­spräche.

Lö­sun­gen zu dieser heiklen Problemlage mit globalen Auswirkungen wird eine Ringvorlesung, die sich dem Thema ‚Vom Antijudaismus zum Anti­se­mitismus‘ widmet, mit Sicherheit nicht bie­ten. Sie versteht sich primär als bescheidener Appell, über die Konfliktlinien nachzudenken und sich von un­be­dachten Annahmen zu distanzieren. Der Blick zu­rück auf die über zwei­t­au­send­jährige Geschichte der Judenfeindschaft soll zeigen, wie gefährlich Vorurteile sein können. Anti­judaismus und Antisemitismus sind keine „Meinung“, über die sich diskutieren ließe, sondern ‒ wie sich an dem organisierten Gewaltausbruch des 7. Oktobers erneut ge­zeigt hat – Vorurteile, die zu einer menschenverachtenden Waffe werden können. Wo immer sie in der Geschichte auf­tauchen, bereiten sie, wo sie auf offene Ohren stoßen, den Nährboden für Gewalt­aus­brüche bis hin zu Po­gro­men, die nicht erst im 20. Jahrhundert mit dem Ziel verbunden sind, die Juden auszulöschen. Antijudaismus schöpft aus reli­giösen Vor­urteilen, Juden wollten das Christentum vernichten; Antisemitismus baut auf der Fiktion auf, Menschen lassen sich nach Rassen unterscheiden; dazu gesellen sich dieselben erschreckend langlebigen Vorurteile, die Juden strebten mit ihrem Geld nach der Weltherrschaft. Die Zäh- und Langlebigkeit dieser Vorurteile ist verstörend; der Weg vom Wort zur Tat aber ist nie gradlinig.





Kursort

Konstanz; Kulturzentrum, Wolkensteinsaal

Wessenbergstraße 43
78462 Konstanz

Termine

Datum
Mi., 15.01.2025
Uhrzeit
19:30 - 21:00 Uhr
Ort
Konstanz; Kulturzentrum, Wolkensteinsaal , Wessenbergstraße 43
Status


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