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251-10406 Albrecht Koschorke: Der Gaza-Moment und die Achsendrehung der Weltpolitik - Ringvorlesung: Vom Antijudaismus zum Antisemitismus

Beginn Mi., 22.01.2025 , 19:30 - 21:00 Uhr  
Kursgebühr 0,00 €
Dauer 1 Termin
Kursleitung

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Status Plätze frei
Kursfoto
Albrecht Koschorke
© privat

Kursinfo:

Ringvorlesung der Universität Konstanz in Kooperation mit der vhs Landkreis Konstanz und der DIG Bodensee-Region, GCJZ Konstanz e.V.


Das Interesse des Vortrags richtet sich weniger auf den Gaza-Krieg selbst als auf die Reaktionen, die er hervorgerufen hat. Dass sich zwei Konfliktparteien unversöhnlich gegenüberstehen, die durch jahrzehntelange Erfah­rungen wechselseitiger Gewalt in­einander verstrickt sind, ist nicht schwer zu verstehen. Größere Verständnisprobleme bereitet es hingegen, dass und warum gerade die Unversöhnlichkeit des Konflikts identifikatorische Energien in globalem Maßstab auslöst. Warum weitet sich die Polarisierung in einem so starken Maß auch auf diejenigen aus, die nur von fern her betroffen sind? Welche Affekt- und Diskurs­dynamiken sind hier wirksam? Wie stellt sich die vor allem in Deutschland wieder aufgeflammte Debatte um Antisemitismus und Antisemitismus-Definitionen in diesem Licht dar?


Über die Vorlesungsreihe:
Der Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 hat die Welt erschüttert; der Gaza-Krieg hat sie ge­spalten. Kompromisslos stehen sich Gegner und Be­für­worter des Krieges aus den unter­schied­lichsten politischen Lagern gegenüber. Es wird auf beiden Seiten polarisiert und polemisiert und zunehmend tritt phy­sische Gewalt an die Stelle von Argumenten. Unter die Kritik am militä­rischen Vor­gehen Is­raels mischen sich anti­semitische Parolen und/oder das Existenz­recht Israels wird in Frage gestellt.  Um­gekehrt wird aber auch der Kritik am Vor­gehen Israels oft allzu leichtfertig An­ti­se­mitis­mus und Antizio­nis­mus unterstellt. Beide Verzerrungen erschweren dringend not­wendige Ge­spräche.

Lö­sun­gen zu dieser heiklen Problemlage mit globalen Auswirkungen wird eine Ringvorlesung, die sich dem Thema ‚Vom Antijudaismus zum Anti­se­mitismus‘ widmet, mit Sicherheit nicht bie­ten. Sie versteht sich primär als bescheidener Appell, über die Konfliktlinien nachzudenken und sich von un­be­dachten Annahmen zu distanzieren. Der Blick zu­rück auf die über zwei­t­au­send­jährige Geschichte der Judenfeindschaft soll zeigen, wie gefährlich Vorurteile sein können. Anti­judaismus und Antisemitismus sind keine „Meinung“, über die sich diskutieren ließe, sondern ‒ wie sich an dem organisierten Gewaltausbruch des 7. Oktobers erneut ge­zeigt hat – Vorurteile, die zu einer menschenverachtenden Waffe werden können. Wo immer sie in der Geschichte auf­tauchen, bereiten sie, wo sie auf offene Ohren stoßen, den Nährboden für Gewalt­aus­brüche bis hin zu Po­gro­men, die nicht erst im 20. Jahrhundert mit dem Ziel verbunden sind, die Juden auszulöschen. Antijudaismus schöpft aus reli­giösen Vor­urteilen, Juden wollten das Christentum vernichten; Antisemitismus baut auf der Fiktion auf, Menschen lassen sich nach Rassen unterscheiden; dazu gesellen sich dieselben erschreckend langlebigen Vorurteile, die Juden strebten mit ihrem Geld nach der Weltherrschaft. Die Zäh- und Langlebigkeit dieser Vorurteile ist verstörend; der Weg vom Wort zur Tat aber ist nie gradlinig.





Kursort

Konstanz; vhs, Astoria-Saal

Katzgasse 7
78462 Konstanz

Termine

Datum
Mi., 22.01.2025
Uhrzeit
19:30 - 21:00 Uhr
Ort
Konstanz; vhs, Astoria-Saal , Katzgasse 7
Status


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