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252-10051 Manuel Stettner, Albert Kümmel-Schnur: Lage:egal. Konradin Leiner alias QRT - Veranstaltungsreihe: Gräberfeld und Joggingparcours - Aufgaben und Nutzungsformen von Friedhöfen in der Moderne

Beginn Mi., 30.04.2025 , 18:00 - 19:00 Uhr  
Kursgebühr 0,00 € — Schüler/-innen und Studierende mit Ausweis und mit vhs-Vortragskarte frei.
Kein Bankeinzug, nur Abendkasse.
Dauer 1 Termin
Kursleitung Manuel Stettner
Albert Kümmel-Schnur
Status Bitte Kurshinweise beachten

Kurshinweise:

Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der vhs Landkreis Konstanz e.V. und der Universität Konstanz statt.


Auf dem Grab der Familie Leiner, einer alten Konstanzer Patrizierfamilie, liegt eine Grabplatte, die die schlichte Aufschrift "egal" trägt. Das Wort ist ein Palindrom - man kann es also auch rückwärts lesen. Aus "egal" wird "Lage". "Lage:egal" geht den Spuren des hier beerdigten Konradin Leiner (1965-1996) nach. Unter dem Kürzel QRT war er ein enfant terrible der Berliner Subkultur in der Zeit kurz vor und kurz nach dem Mauerfall. Hochbegabt schrieb er essayistische Texte, sang in einer Punkband, zeichnete Comics, spielte in Filmen mit, provozierte mit nackten Performances und versuchte so das Erbe seiner bildungsbürgerlichen Familie durch ständige Überbietung loszuwerden. Er starb, wahrscheinlich versehentlich, an einem goldenen Schuss. Manuel Stettner hat einen Dokumentarfilm über ihn gedreht: QRT. Zeichen, Zombie, Teqno. Ein Nekrolog.


Referenten:

Manuel Stettner (Filmemacher, Berlin)

Dr. Albert Kümmel-Schnur (Medien- und Kulturwissenschaftler)


Treffpunkt: Aussegnungshalle des Konstanzer Hauptfriedhofes, Riesenbergweg 78467 Konstanz


Informationen zur Veranstaltungsreihe:

Friedhöfe sind zentrale Orte menschlicher Kultur. Sie sind Orte, an denen Tote begraben und betrauert werden. Sie sind Orte religiöser Kulte und Herrscherverehrung. Auf Friedhöfen, so glauben manche, trieben Geister und Gespenster, Vampire und Zombies ihr Unwesen. Friedhöfe sind aber auch Orte der Kunst, die das, was sich dem Verstehen widersetzt, ästhetisch einhegt mit flügelbewehrten Engeln und symbolhafter Sinnsuche. Dabei schreibt sich gleich auch die Ungleichheit des Lebens fort: neben reich verzierten, skulpturengeschmückten Ruhestätten finden sich bescheidene Holzkreuze. Üppig parkhafte Bepflanzung wechselt mit schlichtem Immergrün. Für manche sind Friedhöfe Orte der Ruhe, nicht nur der Totenruhe, sondern Plätze, an die man sich gern zurückzieht, um ein Buch zu lesen oder dem Rauschen der Bäume, dem Gesang der Vögel zu lauschen. Das geht besonders gut, denn Friedhöfe sind auch Biotope, Rückzugs- und Schutzräume seltener Tiere und Pflanzen. Friedhöfe werden deshalb auch als Parks geschätzt, auf denen man spazieren geht oder über die man die morgendliche Joggingrunde lenkt. Dabei kommen die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzerinnen und Nutzer schon einmal in Konflikt miteinander und manchmal auch mit den Regeln der Friedhofsverwaltung. Auch religiöse Spannungen können sich auf Friedhöfen artikulieren, da es unterschiedliche Vorstellungen gibt, wie mit Toten und ihrem Andenken umzugehen sei.


In wöchentlichen Vorträgen gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den unterschiedlichen Aufgaben und Nutzungen von Friedhöfen in der Gegenwart nach und laden Sie ein, den Friedhof aus unterschiedlichen Perspektiven zu entdecken.




Es ist keine Anmeldung erforderlich

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Kursort

Konstanz; Hauptfriedhof, Aussegnungshalle




Termine

Datum
Mi., 30.04.2025
Uhrzeit
18:00 - 19:00 Uhr
Ort
Konstanz; Hauptfriedhof, Aussegnungshalle
Status


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